Was ist Stress?
"Stress repräsentiert eine "Kraft" von außen oder von innen, die die Menschen aus ihrer psychosomatischen Balance wirft". Sven J. Matten
Die WHO definiert Stress als einen Zustand der Sorge oder mentalen Anspannung, der durch eine schwierige Situation hervorgerufen wird. Stress ist eine natürliche menschliche Reaktion, die uns veranlasst, Herausforderungen und Bedrohungen in unserem Leben anzugehen. Jeder Mensch erfährt Stress in einem gewissen Ausmaß. Die Art und Weise wie wir auf Stress reagieren, hat jedoch eine große Auswirkung auf unser Wohlbefinden.
Laut KI ist Stress eine körperliche und psychische Reaktion auf Anforderungen oder Belastungen, die als überfordernd oder bedrohlich empfunden werden. Diese Reaktion kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, wie Arbeit, Schule, persönliche Beziehungen, finanzielle Probleme oder gesundheitliche Sorgen. Es gibt zwei Haupttypen von Stress:
1. Akuter Stress: Dieser entsteht durch kurzfristige, unmittelbare Herausforderungen oder Bedrohungen. Zum Beispiel kann ein bevorstehendes Examen oder ein wichtiger Termin akuten Stress verursachen. Nach dem Bewältigen der Situation verschwindet der Stress in der Regel.
2. Chronischer Stress: Dieser entsteht, wenn eine Person über einen längeren Zeitraum wiederholt oder kontinuierlich Stressfaktoren ausgesetzt ist. Zum Beispiel können anhaltende berufliche Überlastung oder langfristige Beziehungsprobleme zu chronischem Stress führen. Chronischer Stress kann schwerwiegendere gesundheitliche Auswirkungen haben als akuter Stress.
Stress manifestiert sich sowohl auf körperlicher als auch auf psychischer Ebene. Zu den typischen körperlichen Symptomen gehören erhöhter Herzschlag, erhöhter Blutdruck, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen. Psychische Symptome können Angst, Reizbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und Schlafprobleme umfassen.
Stress kann eine Vielzahl von gesundheitlichen Problemen verursachen oder verschlimmern. Einige der stressbedingten Krankheiten und Zustände umfassen:
1. Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Chronischer Stress kann zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall führen. Stress erhöht die Herzfrequenz und den Blutdruck, was langfristig das Herz-Kreislauf-System belastet.
2. Psychische Erkrankungen: Langfristiger Stress kann Angststörungen, Depressionen und andere psychische Störungen verursachen oder verschlimmern. Stress kann auch zu Schlafstörungen und Erschöpfung beitragen.
3. Magen-Darm-Erkrankungen: Stress kann Verdauungsprobleme wie Reizdarmsyndrom (IBS), Magengeschwüre und Sodbrennen verschlimmern. Stress beeinflusst die Darmfunktion und die Produktion von Magensäure.
4. Immunerkrankungen: Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen, was die Anfälligkeit für Infektionen erhöht und Autoimmunerkrankungen verschlimmern kann.
5. Metabolische Erkrankungen: Stress kann zu Gewichtszunahme, insbesondere Bauchfett, und einem erhöhten Risiko für Typ-2-Diabetes führen. Stresshormone wie Cortisol beeinflussen den Stoffwechsel und den Appetit.
6. Hauterkrankungen: Stress kann Hautprobleme wie Akne, Psoriasis und Ekzeme verschlimmern. Stresshormone können die Hautreaktion und -heilung beeinflussen.
7. Muskel-Skelett-Erkrankungen: Stress kann Muskelverspannungen, Rückenschmerzen und Kopfschmerzen, einschließlich Spannungskopfschmerzen und Migräne, verursachen oder verschlimmern.
8. Atemwegserkrankungen: Stress kann Asthma und andere Atemwegserkrankungen verschlimmern, da es zu Veränderungen im Atmungsmuster und in der Bronchienfunktion führen kann.
9. Reproduktionsstörungen: Stress kann zu Menstruationsstörungen, verringerter Fruchtbarkeit und sexuellen Funktionsstörungen führen.
Stress, Cortisol und ACTH (Adrenocorticotropes Hormon) sind eng miteinander verbunden durch die Stressreaktion des Körpers, die über die Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse (HPA-Achse) vermittelt wird. Hier ist eine detaillierte Erklärung, wie diese Elemente zusammenhängen:
1. Stressauslöser: Wenn eine Person Stress erlebt, registriert das Gehirn diesen als Bedrohung oder Herausforderung. Dieser Prozess beginnt im Hypothalamus, einer Region im Gehirn, die verschiedene Körperfunktionen reguliert.
2. Hypothalamus-Reaktion: Als Reaktion auf Stress setzt der Hypothalamus das Corticotropin-Releasing-Hormon (CRH) frei. CRH gelangt in die Hypophyse, eine kleine Drüse unter dem Hypothalamus.
3. Freisetzung von ACTH: CRH stimuliert die Hypophyse zur Freisetzung von Adrenocorticotropem Hormon (ACTH) in den Blutkreislauf.
4. Nebennierenrinden-Stimulation: ACTH reist durch den Blutkreislauf zu den Nebennieren, die auf den Nieren sitzen. ACTH signalisiert den Nebennieren, Cortisol zu produzieren und freizusetzen.
5. Cortisol-Freisetzung: Cortisol, ein Glukokortikoid-Hormon, wird von der Nebennierenrinde freigesetzt. Es hat viele Wirkungen auf den Körper, die darauf abzielen, die stressige Situation zu bewältigen:
• Erhöhung des Blutzuckerspiegels: Cortisol mobilisiert Energie, indem es den Blutzuckerspiegel erhöht.
• Unterdrückung des Immunsystems: Es reduziert Entzündungen und die Aktivität des Immunsystems, um kurzfristige Schäden zu verhindern.
• Beeinflussung des Stoffwechsels: Es reguliert den Fett-, Protein- und Kohlenhydratstoffwechsel, um Energie bereitzustellen.
• Wirkung auf das zentrale Nervensystem: Cortisol beeinflusst Stimmung, Motivation und Angst.
6. Feedback-Mechanismus: Hohe Cortisolspiegel im Blut signalisieren dem Hypothalamus und der Hypophyse, die Freisetzung von CRH und ACTH zu reduzieren. Dies stellt sicher, dass die Hormonproduktion im Gleichgewicht bleibt und verhindert eine übermäßige Reaktion auf Stress.
Zusammengefasst:
• Stress aktiviert den Hypothalamus.
• Der Hypothalamus setzt CRH frei.
• CRH stimuliert die Hypophyse zur Freisetzung von ACTH.
• ACTH regt die Nebennieren zur Produktion von Cortisol an.
• Cortisol hilft, die stressige Situation zu bewältigen und wirkt über einen Feedback-Mechanismus regulierend auf die Freisetzung von CRH und ACTH.
Dieser Mechanismus ist entscheidend für die Stressbewältigung des Körpers, kann aber bei chronischem Stress zu gesundheitlichen Problemen führen, da ständig erhöhte Cortisolspiegel schädliche Auswirkungen haben können.
Die amerikanische Psychologin und Dozentin an der Stanford Universität Kelly McGonigal zitiert in ihrer Ted-Rede eine Studie, in der herausgefunden wurde, dass Menschen, die sich um andere Menschen kümmern, nicht stressbeding erkranken. Dies ist u.a. auf die Wirkung des Hormones Oxytocin zurückzuführen. Kümmern führe lt. Kelly McGonigal zu Resilienz. Darüber hinaus, verändere man die eigene Stresserfahrung durch Denken und Handeln. Wenn man so die eigene Stressreaktion als hilfreich bewertet, schaffe man die Biologie des Mutes.